31. August 2003: Kalter und schwarzer Tag

Der August verabschiedete sich unehrenhaft. Nach langen starken Niederschlägen lag am Morgen auf der Schrattenfluh der erste Schnee. Zwar ist es auf der Alp immer noch schön grün, aber die Temperaturen sind markant zurückgegangen und ich musste in meinem Koffer (nach nun 3 Monaten) doch noch nach Helly Hansen und anderen Winterkleidern suchen. Die Bise fegte über unsere Köpfe weg und das Milchgeschirrwaschen am Brunnen, früher eine wohltuende Abkühlung, wird nun zur Plage. Nicht genug damit. Die Weiden sind sehr glitschig geworden und am Sonntag Nachmittag ist das Unglück geschehen. Das Gusti Ramona ist am Hang ausgerutscht und zu Tode gestürzt. Fritz und ein Besucher konnten zusehen, wie das Tier hilflos in einen Graben fiel und sofort tot war. Da sich Ramona farblich von den anderen Gustis unterscheidete war es das erste Tier, das ich mit Namen kannte. Wir sind alle sehr geschockt von diesem Vorfall.

 
  Der Winter zeigt, dass er gewillt ist, der Sommerhitze jäh ein Ende zu setzen. Ehrlich gesagt, die Hitze war mir doch viel lieber (wieso habe ich auch deswegen gejammert)

26. August 2003: Urs im Klintsch zwischen "seiner" Lieblingskuh und seinem Töffli

Am 26.8. besuchte uns Urs Baumgartner. Er hat zwischen seinen beiden landwirtschaftlichen Lehrjahren eine Woche Urlaub und hat tatkräftig mitgeholfen Käse zu zügeln und den Saustall auszumisten. Ich wünsche ihm für das am 1.9. beginnende Lehrjahr in Oberkirch/LU alles Gute und viel Spass.

 
  Seine Lieblingskuh ist die Kerstin. Stolz ist er aber auch auf sein neu gestyltes Töffli (mattschwarz) mit dem klangvollen Namen "Dark Angel"

26. August 2003

 

Besuch von Remi Niederberger mit seinen Schwestern auf unserer Alp.

Sie waren von den Meringues mit Imbrig-Nidle begeistert, was sie veranlasst hat, die Station Kemmriboden-Bad gar nicht erst anzulaufen.

 


24. August 2003: Florian besucht seine Geiss Sandra

Die Geiss Sandra befindet sich derzeit bei uns auf Besuch und alle warten darauf, bis unser Bock namens Boss mit der Sandra anbändelt. Bisher scheinbar erfolglos. Dem Boss scheint es auf unserer Alp sehr gut zu gefallen. Aber seine Aufgaben nimmt er überhaupt nicht wahr. Fritz sucht bereits einen neuen Bock und vielleicht gibt es den Boss bald im Laden als Geisswurst zu kaufen :-)))

Angesprochen auf die im September unter den Kühen stattfindende Wahl zur "Miss Imbrig" zeigte sich Florian sehr enttäuscht, dass seine Sandra nicht mitmachen kann. Aus diesem Grunde hier bereits seine Sandra in voller Grösse.

 
 

23. August 2003: Ein weiteres Horrorerlebnis - dank eines Wanderers

Samstag, und wir waren zu einem Geburtstagsfest eingeladen. Es ist der erste gemeinsame "Ausgang" an einem Abend. Fritz war bereits im Tal unten und Marianne und ich mussten nur noch "schnell" die Kühe einstallen und melken. Der Zeitplan stimmte und wir freuten uns schon auf das Grillfest. Nun mussten wir nur noch die Kühe von der Weide holen, was ich auch tat. Ich stieg zum Rinderstall, da die Kühe derzeit auf diesem Hochplateau noch gutes Gras finden. Als ich oben ankam bleib mir fast der Atem weg. Das Tor, das die Gustis von den Kühen trennt, stand offen. Etwa 10 Kühe weideten fröhlich bei den Gustis oben und reagierten auf meine Rufe überhaupt nicht. Nun einfach die Nerven bewahren. Wie soll man nun die Kühe in ihre Weide treiben und dabei verhindern, dass auch die Gustis nachlaufen. Den Kühen hats da oben wohl gefallen, denn sie marschierten immer weiter weg vom Tor und ich hatte grosse Mühe, die ursprüngliche Ordnung wieder herzustellen. Ich keuchte wie eine Dampflock und musste erneut feststellen, wie schnell eine Kuh im Gebrige laufen kann. Meine Wut auf diesen Idioten, der das Tor offen liess, stieg immer mehr. Mit hochrotem Kopf und weit verspätet ging dann irgend einmal die Melkerei los und wir kamen leider zu spät zum Grillfest. Danke an den Wanderer, der die Idylle zum Horror für mich machte.


Käseproduktion

Einige Wanderer haben mich gefragt, was mit dem vielen Käse geschehen würde. Natürlich wird dieser verkauft. Als Selbstvermarkter sind die Alpleute darauf angewiesen, bereits während der Alpzeit viel Käse an Ort und Stelle zu verkaufen (welchen ich dann nicht mehr zu pflegen habe!!!) Also kommt vorbei, probiert diesen ausgezeichneten Imbrig-Alpkäse. Der Käse wird auch, gegen Verrechnung des Portos, in die ganz Schweiz verschickt oder ausgetragen. Bestellungen an Schipsli oder per Telefon 034 493 33 70.

Hier nun endlich auch mal einige Bilder von der Produktion des Käses (teilweise in früheren Jahren aufgenommen)

 
  Nach dem Zuführen der Kultur und Erwärmung wird das Lab beigemischt, worauf die Milch dick wird.
     
 
  Mit der Harfe wird der Bruch gemacht und dieser dann wieder erhitzt. Wenn das "Korn" die richtige Konsistenz hat, kann ausgezogen werden.
     
 
  Der Bruch setzt sich im unteren Teil des Kessis ab und wird dann mit dem Käsetuch aufgefangen....
     
 
  ... in eine Form gegeben und dann gepresst und sechsmal innert 12 Stunden gewendet. Danach kommt der Käse in das Salzbad, wie bereits früher beschrieben.

16. August 2003: Ausgerissene Kühe treiben mich zu sportlicher Höchstleistung

Gestern haben wir 2 Kühe und 3 Gustis vom bald völlig ausgetrockneten Seeland aufgenommen. Die Gustis haben sich gut eingelebt und die beiden Kühe bekamen ebenfalls einen schönen Platz im Stall. Mit den anderen Kühen auf der Weide mussten wir feststellen, dass sie sich scheinbar etwas verloren vorkamen auf der grossen Weide, weshalb sie von uns gut beobachtet wurden. Sie genossen scheinbar die Freiheit und zogen immer weiter Richtung Nachbaralp. Bald standen sie auf Nachbars Weide und trotteten immer weiter weg. Marianne und ich hockten uns auf unsere Töffs, um den armen Geschöpfen den Heimweg zu zeigen. Doch bald darauf legten diese einen Zahn zu und galoppierten immer weiter weg. Beim Nachbarhaus angekommen, huschten die beiden Ausreisser schon an der Hütte vorbei. Der Nachbar meinte, die beiden Kühe würden sich nach dem langem Galopp schon wieder beruhigen und zudem sei die Weide eingezäunt. Wie erstarrt sahen wir zu, wie die beiden wie von etwas gestochen Richtung Wald rasten und alle Zäune durchbrachen. Vor dem Wald machten sie keinen Halt, sondern verschwanden in demselben. Der einen Ausreisserin war der fast nicht durchdringbare Wald doch etwas zu mühsam und sie hat sich völlig erschöpft ergeben. Das andere Vieh fühlte sich sehr wohl in diesem Dickicht. Nun muss man noch wissen, dass der Wald in einem Tobel liegt, und kaum zu Fuss begehbar ist. Ich machte mich auf, die Kuh suchen zu gehen. Es war sehr stotzig und ich konnte mich im dichten Unterholz kaum vorwärts/abwärts bewegen. Nach einiger Zeit hörte ich die Kuhglocke und sah dann die Kuh oberhalb eines Bachlaufes stehen. Nun ja nicht das Vieh erschrecken, dachte ich, kroch den Wald empor und teilte meine Beobachtung Marianne und dem Nachbarn mit. Diese konnten dann nach langem die Kuh anfassen und versuchten sie zu beruhigen. Sie war völlig am Ende und tat keinen Schritt mehr. Ich machte mich auf, weitere Hilfe zu holen. Die Frau vom Nachbarn wollte bereits einen Helikopter aufbieten. Als ich mit weiterer Hilfe wieder ankam, war es Marianne und Sepp dank der Ortskundigkeit gelungen, mit dem Vieh einen Weg zurück zu finden. Ich wusste nicht, ob ich mit der Kuh erbarmen haben oder sie hassen sollte. Sie wurde dann eingestallt, während ich bachnass und ausser Atem die weiteren Arbeiten in Angriff nahm.


13. August 2003: Neuer Hitzerekord auf der Alp - 32 Grad im Schatten

 

Diese Temperaturen sind sogar für die Schweine fast unerträglich. Sie lassen sich tagsüber sogar mit Wasser besprühen. In den Abendstunden tummeln sie sich munter im Dreck und suchen weitere Abkühlung. Leider haben sie weiter Lust, Steine und Dreck vor die Türe zu baggern, was dem Knecht überhaupt nicht gefällt. Fitness für beide, kann man dazu nur sagen.

 


12. August 2003: Ausflug mit Ferienkind Christian auf die Schrattenfluh.

 
 
     
 
 
     
 
 

Etwas (zu) früh zeigen sich die ersten Herbstboten.

 
 
     
 
 
     
 
 
     
 
 

 

Eine Folge der stets sch....enden Kühe. Jede Woche müssen 2 bis 3 Fuder Mist geladen und verteilt werden. Man gewöhnt sich langsam daran :-))))

 


 

Urs, ein immer willkommener Gast auf der Alp. Er hat jahrelang auf der Alp mitgearbeitet und kennt die Tiere heute noch besser als ich (ob dies wohl an meinem nunmehr fortgeschrittenen Alter liegt?)

 


8. August 2003: Grosser Moment auf der Alp - der erste Alpkäse der Saison 2003 wird angeschnitten

 
 

7. August 2003: Besuch der Familie Bossert von der Sonnhalde

 
 

1. August 2003: Wir feiern auf halbem Weg zur Schrattenfluh

 
 
     
 
 
     
 
  Ein paar ruhige Minuten in der Höhe. Wir bewunderten die vielen Höhenfeuer und Raketen. Auf die Landeshymne haben wir verzichtet, aber nicht auf ein Höhenfeuer. Zum Schluss gabs dann noch eine Rakete von Dänu.............
     
 

...... die in etwa so hätte aussehen sollen. Die Rakete hat sich für uns alle überraschend schnell entzündet und ausser taube Ohren, ein heller Schein und beinah schwarze Köpfe ist uns allen nichts mehr in Erinnerung.

 


1./2. August 2003: Die Ferienkinder Stephanie und Florian verlassen die Alp

 
Die beiden haben uns tatkräftig unterstützt.